Donnerstag, 9. April 2020
Was bin ich?
Seit über drei Wochen herscht "LOCKDOWN", Veränderungen in meiner unmittelbaren Umgebung bisher nicht sichtbar - außer: "Hamsterkäufe" lassen augenscheinlich nach (zumindest hab' ich den Eindruck, dass es so ist...).

Was ich erstaunlich finde und das war bisher das Einzige, was mir Angst bzw. Unbehagen bereitet hat: Bin ich die einzig Irre, die es nicht in Ordnung findet, in welchem Ausmaß wir von den Corona-Maßnahmen betroffen sind? Ich meine ganz konkret die Regeln, Auflagen, Beschränkungen, Einschnitte - nicht den Umstand des Virus an sich...?!

Bin ich tatsächlich unsolidarisch, wenn ich selber entscheiden mag, wann ich mich mit wem (sein Einverständnis vorausgesetzt) treffe? Bin ich wirklich eine Verschwörungstheoretikerin, wenn ich zu all dem Gerede und der (un/bewussten) Panikmache in Abstand bleibe/gehe und (m)eine eigene Meinung und Sichtweise habe? Bin ich plötzlich links oder rechts (ich persönlich ordne mich politisch gar nirgends ein), weil der Widerstand in mir gegenüber der (Staats)macht grad ganz extrem groß ist? Bin ich asozial, weil ich das, was von der Masse der Schafe wiedergekäut wird, nicht "weiter blöke"?
Bin ich raus? Bin ich drin?
Wo hört das eine auf und wo fängt das andere an...!?

WEDER NOCH - ich weiß, dass davon nix auf mich zutrifft - "lästig" ist es im Bedarfsfall dann trotzdem...und vielleicht "müßig"....&#128579...ich bin weder drin (das impliziert den Ausschluß als Kehrseite der Medaille und als Ergänzung, die alles in allem durch den Wunsch nach Vollständigkeit sich selber anstrebt)
noch bin ich raus (was geleitet durch Widerstand gegen diesen Umstand in der Absicht nach Inklusion münden würde)...ich mag keins davon und gleichzeitig alle beide. Ich bin drin und raus - innen und außen und vorallem - ich bin ICH, ganz egal, wo mich irgendwer oder irgendetwas (ein Virus) hinstellt: SOWOHL, als AUCH...😊

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Samstag, 4. April 2020
Das Meer über mir...
Ich schaue stundenlang auf's (Himmels)Meer und bin sehr dankbar und glücklich, es in so einem Frieden und einer Weite erleben zu können und dürfen, wie zuletzt vor etwa 30 Jahren....unglaublich...😊

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Montag, 30. März 2020
Die Angst geht um...
So gut es mir selber persönlich auch innerhalb des Ausnahmezustands grad geht - die Begleiterscheinungen im Außen gefallen mir nicht...

Securitykräfte in Supermärkten, Streit und Handgreiflichkeiten wegen - ich mag's gar nicht laut aussprechen - Klopapier (?!), Lebensmitteldiebstähle und Denunziantentum und - ich kann's kaum fassen - eine Privatperson, die versucht, eine dreiköpfigen Familie mit Hilfe einer Waffe (Schreckschusspistole) unter Druck zu setzen, weil sie sich beim Spazierengehen vielleicht (versehentlich) nicht an den empfohlenen Sicherheitsabstand hält...

Ich war die letzten zwei Wochen sehr selten (zweimal zum Einkaufen) im öffentlichen Raum. In den meisten Situationen habe ich unter den Menschen Bemühen wahrgenommen, Rücksichtnahme, Höflichkeit, Verständnis, Hilfsbereitschaft...und seit etwa einer Woche kommen nun auch Misstrauen, Abweisung und Feindseligkeit bzw. Missgunst hinzu...

Ich weiß nicht, ob das mit der Ausgangssperre/beschränkung zusammen hängt - ich weiß, dass Angst der Ursprung ist und Angst ist ein sehr schlechter Wegbegleiter....und ein Tier, das schon in Panik ist, "dreht durch", wenn es auch noch eingesperrt wird...

Auch wir Menschen haben nicht allzuviele produktive Möglichkeiten, wenn - bewusste oder unbewusste - Angst in uns das Ruder übernimmt und es sich nicht konkret um eine unmittelbare und "reale" Furcht handelt...das körpereigene Programm dazu lautet normalerweise: Angriff, Flucht oder "sich totstellen" - und so nützlich die "angeordnete Flucht" in die Isolation in Corona-Zeiten vielleicht primär für unser Gesundheitssystem ist - für den Körper (und die Seele) führt es zu permanentem Dauerstress, wenn der - auf spontane und adäquate Reaktion abzielende - Notfallplan des Reptiliengehirns unterdrückt wird oder über längere Zeit "hochgefahren" ist - für diesen innerlichen Prozess gibt es keinen "shut down"...

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Dienstag, 24. März 2020
Das Glück der Erde...
..."schlummert" (tief) in uns und wird mit jedem Schritt, den wir in Hingabe, Liebe, Dankbarkeit, Güte und Demut an das Geschenk des Lebens tun, geboren...

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Montag, 23. März 2020
Ich lausche...
...dem Tockern des Spechts am frühen Morgen, all den Vögeln, die die letzten zwei Tage viel gehäufter und näher in unserer Umgebung erscheinen, der sanften, kalt-schneidenden Brise, die im - vom Rauhreif gefrorenen - Schilf raschelt...ich sehe ein schwarzes Eichhörnchen (meine Kleine nennt sie immer "EINhörnchen" ☺️), das durch die Wiese huscht...ich fühle die wärmenden Sonnenstrahlen auf meiner Haut und die kalte Luft an meinen Ohren....

Es beseelt mich, zu sehen, wie der Freiraum, den wir gerade - mehr oder weniger absichtlich - erschaffen, von der Natur belebt wird...
...als würde unser "die Luft anhalten" die Natur wieder (ein kleines bißchen) "auf- und durchatmen" lassen....

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Sonntag, 22. März 2020
Stillstand
Die Welt steht still...

Ich erlebe das, was grade geschieht, als großes Geschenk - als eine Chance voller Potentail… als Gelegenheit zur Veränderung...

Mag sein, dass eine Portion Idealismus dabei mitschwingt, eine "leise" Hoffnung, dass sich etwas Grundlegendes - durch all die Geschehnisse dieser weltweiten Krise - in eine andere Richtung entwickelt...

Ich sitze (jeden Tag und) jede Nacht draußen - seit vielen Tagen ist nun auch der Himmel hier voller Ruhe und Stille und ich bin der Natur und dadurch mir selber NOCH näher - da ist keinerlei Ablenkung mehr durch unzählige Flieger, die das "Dunkel zerschneiden", keine menschengemachten Geräusche mehr - es ist alles so leise geworden da "draußen" und es erinnert mich an viele Nächte meiner Kindheit (in denen es auch noch sehr leise war), in denen ich wach und still lag und einfach nur "lauschte" - dem Wind und dem Regen, den Geräuschen, die ich sonst noch wahrnahm, an die Luft und die Gerüche, all die Gefühlen, die ich spürte und die in mir waren - und ich fühlte mich erfüllt von Frieden und war geborgen in meinen SEIN...

Mit allen Sinnen bewusst "erleben" ist etwas, wofür ich mir die letzten Jahre "Freiraum" geschaffen habe und mir bewusst Zeit und Raum genommen habe, wenn es irgendwie ging - JETZT "passiert" das ganz von alleine - es gibt grad nix "Störendes" im Außen, dass mich auf- oder abhalten kann...all die vermeintlichen "Beschränkungen" die diese Umstände zur Zeit mit sich bringen, schaffen für mich noch mehr "Freiraum" - einen Raum, der frei ist, für all das, was mir wirklich wichtig ist...

Alles IST...

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