Widerstand und Widerspruch
Letzte Woche habe ich eine Email von der Schule meiner Kinder erhalten - ich solle bitte 10,- € bezahlen für das Buch "Gretas Geschichte" einer mir unbekannten Autorin - das Buch würde im Schulfach "Nawi" (Naturwissenschaften) gelesen.

In mir regte sich großer Widerstand - so ganz konnte ich noch nicht trennen, ob's nur "ein gesunder Widerstand" gegen die Form von Ideologie, Idealisierung und Instrumentalisierung (vorallem von und bei Kindern) ist oder/und was einem Ego-Anteil meiner entspringt...im Zweifelsfall wohl beides ☺️....das Schreiben dieses Textes fällt definitiv in die zweite Kategorie....

Gestoßen hab' ich mich an so einigem: dass eine Autorin sich (vielleicht) des Greta Hypes "bedient" um für ein sowohl sprachlich als auch äußerlich "einfachen" Buches (korrekter wäre "Broschüre") ihr Stück des Kuchens zu erhaschen (was natürlich auch eine Unterstellung sein kann und meine Einschätzung bezüglich des Buches ist vollkommen subjektiv und vielleicht ist es für ganz kleine Kinder geeignet; der Jahrgangsstufe meines Sohnes in meinen Augen nicht angemessen);
dass mein Sohn (für den das Buch gedacht wäre) beim Namen Greta T. und Klimaschutz auf der "Anti" Seite innerhalb der polarisierten/enden Parteien steht (wodurch oder wen auch immer) und seine Abneigung und Abwehr so weit reicht, dass er dieses Heftchen sicher nicht lesen wird - wahrscheinlich nicht mal anfassen - und ich von vorne herein weiß, ich bezahle für etwas, was unmittelbar im Papiermüll landet (den Klimaschutz-Aspekt lass' ich dabei jetzt erstmal ganz außen vor); dass die (reformpädagogische) Schule normalerweise ein "nach Interessen und Fähigkeiten des Kindes" propagiert und mein Sohn diesbezüglich keinerlei eigenes Interesse hat - im Gegenteil; dass die Schule von mir als Elternteil etwas einfordert, dem ich nicht zustimmen kann und mag (was ich solange dort stehen lassen kann, bis ich direkt hineingezogen werde, weil ich konkret etwas liefern - in dem Falle Geld - soll); dass ich damit etwas (Klimaschutz-Hype) unterstütze, was mich "energetisch" an das dritte Reich erinnert (in meiner gefühlten Vorstellung, denn ich habe das dritte Reich "Gottseidank" nicht real erlebt) und sich nach Massenwahn anfühlt und dass ALLES was "spaltet", für mich niemals (egal, von welcher Seite aus betrachtet) "stimmig" sein kann.
Ich bin weder Klimaschutzgegner, noch -befürworter, ich kenne Greta Thunberg (leider) nicht persönlich, noch kann ich über die Hintergründe und ihre Beweggründe etwas sagen -
in mir ist kein Impuls, Freitags bei #fridayforfuture dabei zu sein - lieber frage ich mich in den unmittelbaren Situationen tagtäglich was und wie ich selber nach meinem ökologischem (Ge)wissen leben mag und vorallem auch kann.
Mir ist bewusst, dass ich viel zuwenig Wissen und Informationen zur Verfügung habe, um mich zu "platzieren" und das eine oder andere hört und liest sich plausibel und vernünftig, manches verstehe ich einfach nicht und bei anderem schleicht sich ein "Sinnlosigkeits"-Gefühl ein, dem ich nicht erliegen mag.
Alles, was vermeintlich gut/schlecht oder richtig/falsch ist, hängt stark vom "Auge des Betrachters" ab - wie weit ist die "Sicht" dabei denn jeweils wirklich?

In mir gibt es ein "inneres Ja" und ein "inneres Nein" - eine Stimme, die meist klar spürbar ist und oft nicht "begründbar" (braucht sie auch nicht zu sein) und der ich vertraue......manchmal veranlasst sie mich auch dazu, im Außen ein JA oder NEIN auszusprechen....

Was mache ich nun damit? Ich folge meiner inneren Stimme und werde für dieses Buch kein Geld ausgeben (die Folgen sind natürlich noch unklar, wenn auch in kleinem Umfang vorhersehbar) und ob ich damit dem Klima mehr nutze oder schade, weiß ich natürlich auch nicht - nichts desto trotz kann ich nur in meinem beschränkten Umfeld agieren - bei mir und "meinem" bleiben und dem Gefühl von "stimmig" oder "unstimmig" in mir folgen....

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